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Mai 11, 2023

Drittes Kinderschutz-Fachgespräch mit über 150 Teilnehmern in Greven Medizinischer Kinderschutz im Fokus

Über 150 Teilnehmer folgten am Mittwochabend der Einladung der heimischen Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking (CDU) in das Grevener Ballenlager. Dort fand die Fortsetzung ihrer Veranstaltungsreihe zum Thema Kinderschutz statt. „Dass das Interesse am Fachgespräch weiterhin so groß ist, zeigt vor allem eines: Der Kinderschutz ist uns allen eine echte Herzensangelegenheit“, freut sich die Abgeordnete über die konstant hohe Teilnehmerzahl. „Es ist entscheidend, dass wir uns unterhaken und gemeinsam ein starkes Netzwerk zum Wohle unserer Kleinsten bilden.“

Nachdem es für die Fachkräfte aus Kindergärten, Schulen und weiteren Einrichtungen in den ersten beiden Veranstaltungen um Täterstrategien und konkrete Fallbeispiele ging, stand diesmal der medizinische Kinderschutz im Fokus. Mit Dr. med. Katharina Ketteler von der Kinderschutz-Ambulanz in Geldern konnte Christina Schulze Föcking MdL eine Expertin gewinnen, die selbst Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin ist und aus ihrer beruflichen Erfahrung heraus etwa über körperliche Befunde und Erkennungsmerkmale von Misshandlung informierte. So erklärte sie, dass bis zu 90 Prozent der von Gewalt betroffenen Kinder auf den ersten Blick unauffällige Untersuchungsbefunde aufweisen. Deshalb seien ein geschulter Blick, die korrekte Erhebung und Dokumentation sowie mögliche Aussagen der Betroffenen im Umgang mit Verdachtsfällen so wichtig. Katharina Ketteler schärfte bei den Teilnehmern den Blick dafür, wie sich klassische Alltagsverletzungen von Kindern wie geprellte Knie oder Ellenbogen von sehr ernstzunehmenden Verletzungen an auffälligen Körperstellen unterscheiden lassen.

Im zweiten Teil referierte Cord Neubersch, Psychotherapeut mit eigener Praxis in Moers, über psychosoziale Risikofaktoren und traumatisierende Erfahrungen in der Bindung zwischen Eltern und Kind. Neubersch ist Vorstandsmitglied beim RISKID e.V., einem Verein für Prävention und Aufklärung von sexualisierter Gewalt im medizinischen Bereich. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen setzt er sich für ein Informationssystem für Ärzte ein, um sich fachlich über möglicherweise unklare Befunde bei Kindern im Verdachtsfall auszutauschen. Er zeigte sich gegenüber Christina Schulze Föcking sehr dankbar, dass Nordrhein-Westfalen als erstes Bundesland in Deutschland den interkollegialen Ärzteaustausch im Heilberufsgesetz ermöglicht hat, der genau das rechtssicher möglich macht. Damit wolle man auch das sogenannte „doctor-hopping“, also den häufigen Wechsel des Arztes zur Verschleierung von Taten, verhindern.

In der anschließenden Fragerunde hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, mit den Experten und der Landtagsabgeordneten ins Gespräch zu kommen. Als Christina Schulze Föcking dann in die Runde fragte, ob eine vierte Auflage des Fachgespräches gewünscht sei, bejahten die Gäste im Saal dies mit eindeutigem Applaus. „Es ist überwältigend, mit welchem Engagement die vielen Kinderschützerinnen und Kinderschützer hier dabei sind. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass sie sich über ihren fordernden beruflichen Alltag hinaus so offen zeigen für dieses wichtige Thema. Es macht mir wirklich Mut, wenn ich durch die Reihen schaue. Wir werden gemeinsam daran arbeiten, das Land für unsere Kinder jeden Tag ein Stück sicherer zu machen“, so die Landespolitikerin. Sie dankte abschließend den Referenten für ihr Kommen und versprach zeitnahe Informationen zum nächsten Fachgespräch Kinderschutz.

Wer Interesse an dem Thema und an der Fortsetzung der Veranstaltungsreihe hat, kann sich unter kontakt@schulze-foecking.de mit einer kurzen E-Mail für den Verteiler anmelden.

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