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Feb 17, 2022

Vereint im Kampf für mehr Kinderschutz

Landtagsabgeordnete zu Besuch im Kreishaus

Kinderschutz ist ein echtes Querschnittsthema: Auf allen politischen Ebenen und in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens rückt es aktuell in den Fokus. Die hiesige Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking (CDU) findet das richtig, denn „wir müssen möglichst häufig über dieses Thema sprechen und die Menschen dafür sensibilisieren“, ist sie überzeugt. Diese Meinung teilen auch Landrat Dr. Martin Sommer und der Sozialdezernent des Kreises Steinfurt, Tilman Fuchs. Deshalb trafen sich alle drei nun im Steinfurter Kreishaus, um über die Zusammenarbeit für den Schutz unserer Kleinsten zu sprechen.

Schnell stellten sie fest, dass das Thema für alle ein echtes Herzensanliegen ist. Schulze Föcking gab den Vertretern der Kreisverwaltung zunächst einen Überblick über die vielen Initiativen und Projekte, die die Kinderschutzkommission im Landtag seit Beginn ihrer Arbeit vor über zweieinhalb Jahren angestoßen hat. Insbesondere die beiden Regierungs-fraktionen von CDU und FDP im nordrhein-westfälischen Landtag setzen diese Punkte nun um, indem sie zuletzt gemeinsam das Landeskinderschutzgesetz in den Landtag eingebracht haben: „Das ist ein echter Meilenstein, womit wir im bundesweiten Vergleich neue Standards setzen“, betont die Sprecherin für die Kinderschutzkommission.

Im Gesetz werden beispielsweise einheitliche Standards für alle Jugendamtsbezirke in Nordrhein-Westfalen definiert. Es wird eine Qualifizierungsoffensive für Fachkräfte im Kinderschutz geben, damit sie in Verdachtsfällen sofort handeln können. Darüber hinaus werden Leitlinien für Kinderschutzkonzepte in allen Einrichtungen etabliert und interdisziplinäre Netzwerke zum Kinderschutz aufgebaut.

Die Abgeordnete betont, dass dieses Gesetz ohne die zahlreichen Sitzungen und Hintergrundgespräche mit den Experten aus der Praxis kaum möglich gewesen wäre: „Ich bin den Praktikern unendlich dankbar für die Offenheit und das Vertrauen, was sie uns in diesem Prozess entgegengebracht haben. Das ist nicht selbstverständlich. Letztlich sind es ihre Mosaikstücke, die wir in diesem Gesetzesentwurf zusammengefügt haben“. Dazu gehören auch die Fachleute in unserer Kreisverwaltung, unterstreicht sie: „Daher freue ich mich ganz besonders über den guten Austausch mit Landrat Dr. Sommer und Dezernent Tilman Fuchs. Denn eines steht fest: Wir können nur so gut arbeiten, wie die Akteure vor Ort uns mit ihrem Fachwissen machen“.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Land und Kommunen schätzt auch Tilman Fuchs, denn sie sei die Grundlage dafür, dass Strukturen weiterentwickelt werden können. „Die Menschen an der Basis, die den Kinderschutz vor Ort mit Leben füllen, sollen alle Unterstützung bekommen, die sie für eine weiterhin gute Arbeit brauchen, damit die Kinder bestmöglich geschützt werden können“, so der Dezernent.

Dass die Zusammenarbeit durchaus fruchtbar ist, zeigen die Ergebnisse der letzten zweieinhalb Jahre: Es ist mittlerweile deutschlandweit verboten, Kindersexpuppen zu erwerben, zu besitzen und zu verkaufen. Ein Kompetenzzentrum für Kinderschutz im Gesundheitswesen wurde in Köln aufgebaut, wo Fachkräfte bei Verdachtsfällen jederzeit beraten werden, um etwa Verletzungen an Kindern richtig einzuschätzen.  Darüber hinaus mache sich die Landesregierung zur Aufgabe, die Medienkompetenz von Kindern und Eltern zu stärken, damit sie fit sind gegenüber den Gefahren, die im Netz lauern können. Auch Innenminister Herbert Reul sei ein wichtiger Mitstreiter im Kinderschutz. Er habe dafür gesorgt, dass die personellen Kapazitäten bei der Polizei mehr als vervierfacht wurden und die neuste Technik zur Verfolgung von Tätern im digitalen Raum zur Verfügung steht.

„Sie merken: die Liste ist lang“, beschreibt Schulze Föcking nur einige der bisherigen Erfolge. Gleichzeitig bleibe viel zu tun. So wolle man als nächstes zum Beispiel den interkollegialen Ärzteaustausch rechtssicher möglich machen, damit Ärzte ihre Expertise zum Wohle der Kinder miteinander teilen können.

„Wir sind im Kinderschutz nie fertig und müssen immer wieder schauen, wie wir Kinder und Jugendliche wirksam schützen können. Die Weiterentwicklung von Rahmenbedingungen und Standards sollte mit möglichst allen Beteiligten erfolgen. Der Kinderschutz ist ein Auftrag für alle, gerade, weil es leider nie eine 100-prozentige Sicherheit geben kann“, sagt Dezernent Tilman Fuchs.

All die Themen seien im Großen wie im Kleinen bedeutsam. Deshalb ist auch der Kreis Steinfurt aus Sicht der Landespolitikerin ein zentraler Ansprechpartner für ihren Themenschwerpunkt. Die Gesprächspartner sind sich schließlich einig: „Wir sind vereint im Kampf für mehr Kinderschutz“. Sie wollen sich auch in Zukunft gemeinsam stark machen für den Kinderschutz und den wertvollen Draht zueinander gewohnt kurz halten.

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