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Nov 28, 2013

Münstersche Zeitung: Wunschzettel ans Land

Erfahrungs- und Informationsaustausch über die Belange der Kindergärten

HORSTMAR. Zu einem Erfahrungs- und Informationsaustausch hatte die Landtagsabgeordnete Christina Schulze Föcking (CDU) ins Kaminzimmer des Borghorster Hofes die Kindergartenleiterinnen und Erzieherinnen aus Ochtrup, Burgsteinfurt, Horstmar und Leer eingeladen.

Als Petra Sommer aus Horstmar als Elternvertreterin die Gesprächsrunde am brennenden Kamin des Herdfeuers eröffnete, konnte sie neben den Damen unter anderem auch Bernhard Tenhumberg, den Sprecher der CDU-Landtagsfraktion im Bereich Kinder, Jugend und Familie, Annegret Geisler vom Kirchenvorstand St. Gertrudis und den Leiter der Zentralrendantur, Tobias Mühlhause, begrüßen.

Päckchen an Sorgen

Es entwickelte sich in früher Morgenstunde eine lebhafte Diskussion. Sowohl Schulze Föcking als auch Tenhumberg werden ein Päckchen an Sorgen und Wünschen der Erzieherinnen nach Düsseldorf in ihre politische Arbeit mit genommen haben. Sie gipfelten in dem Wunsch nach Verlässlichkeit und Planungssicherheit. „Ich kenne keine Berufsgruppe, die bei so schlechten Verhältnissen so gut arbeitet“, lautete die Aussage einer Kindergartenleiterin. Das Wohlergehen der Kinder führe bei knappen finanziellen und personellen Ressourcen zu einer Art der inneren Kündigung und schade letztendlich dem Kinde. Man habe keine Lobby, und das obwohl ein Drittel der Bildung eines Kindes im Kindergarten geschehe und der Kindergarten eine der wichtigsten Bildungseinrichtungen sei. „Manchmal habe ich den Eindruck, dass Tiere eine bessere Lobby haben als Kinder“, stellte Christiana Schulze Föcking unter dem Beifall der Anwesenden fest.

Flut von Erlassen

Die Erzieherinnen klagten über die hohe Regulierungsdichte. In den letzten Jahren habe es 50 Erlasse und Verordnungen gegeben, die ohne Einschaltung des Parlaments in die Welt gesetzt wurden, wie Tenhumberg feststellte. Dem Wunsch nach Bürokratieabbau konnte er folgen. Übereinstimmend war auch die Meinung, dass es zwischen der Personalausstattung und der Qualität einer Einrichtung einen klaren Zusammenhang gebe.

Betreuungsbedarf

Trotz der Tatsache, dass in den Kindpauschalen finanzielle Mittel zur Bestreitung von Vertretungskosten eingerechnet seien, gestalteten sich diese vielfach schwierig. In den meisten Kommunen gebe es keinen auskömmlichen Pool an Fachkräften für Ausfallzeiten. „Damit mehr Einrichtungen erweiterte Öffnungszeiten zur Abdeckung besonderer Betreuungsbedarfe vorhalten, bedarf es einer aktiven Unterstützung der Akteure vor Ort“, forderte Bernhard Tenhumberg. Nur dann könne man die Eltern und Kinder von Organisationsproblemen entlasten.

Es sei bis dahin nicht erkennbar, ob und wann die Landesregierung weitere Qualitätsverbesserungen in der frühen Bildung und Betreuung umsetzen werde. „Absichtsbekundungen nützen nichts – schon gar nicht, wenn sie den Erwartungen der beteiligten Akteure nur teilweise oder gar nicht gerecht werden“, stellten Schulze Föcking und Tenhumberg fest. Man werde sich für die berechtigen Belange der Kindergärten einsetzen, erklärten sie gegenüber den Kindergartenleitungen. fn

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