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Jul 3, 2013

Arztinitiative: CDU-Landtagsabgeordnete des Münsterlandes stellen Fraktions-Kampagne „Wir wollen den Arzt vor Ort“ vor

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Stellten die CDU-Initiative „Wir wollen den Arzt vor Ort“ vor (von li. nach re.): Christina Schulze Föcking MdL, Karl-Josef Laumann MdL, Werner Jostmeier MdL, Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg MdL

 

Münsterland. – Die CDU-Landtagsfraktion setzt sich mit der Initiative „Wir wollen den Arzt vor Ort“ dafür ein, dass die ortsnahe, allgemeinmedizinische Versorgung speziell im ländlichen Raum wie dem Münsterland auch in Zukunft umfassend sichergestellt wird. Aufgrund des demografischen Wandels ist der drohende Ärztemangel eines der vordringlichsten Probleme in Nordrhein-Westfalen und stellt gerade das Münsterland in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen.

Die CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag hat das Thema mit ihrem Antrag „Hausärztliche Versorgung in allen Landesteilen sicherstellen“ (Drs. 16/3232) auf die landespolitische Agenda gesetzt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Josef Laumann MdL erläuterte heute die Kampagne und betonte, dass speziell im ländlichen Raum die wichtige hausärztliche Versorgung langfristig gefährdet ist: „Es ist wichtig, gerade für junge Ärztinnen und Ärzte die Arbeit in ländlichen Regionen attraktiv und wirtschaftlich zu gestalten. Rot-Grün ist aufgefordert, dafür Anreize zu schaffen. Der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ muss gelten. Derzeit fehlen in den Krankenhäusern rund 1.000 bis 1.200 Ärzte. Außerdem wird sich die Zahl der Hausärzte bis 2015 um ca. 2.250 reduzieren. Schon heute gibt es bereits etwa 70 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen, in denen eine Gefährdung der hausärztlichen Versorgung droht. Zum Teil müssen die Einwohner weit fahren, um die nächste Praxis zu erreichen. Das ist besonders für ältere Patienten ein Problem.“

Bei der CDU-Initiative, so Laumann, gehe es aber nicht vordergründig darum, mit der rot-grünen Landesregierung abzurechnen, sondern in erster Linie soll die Kampagne wachrütteln und für das Thema ärztliche Versorgung sensibilisieren. „Wir müssen frühzeitig und gemeinsam mit allen Akteuren Konzepte entwickeln, damit eine gute ärztliche Versorgung auch weiterhin gegeben ist – und zwar in allen Teilen Nordrhein-Westfalens“, so Laumann. Wünschenswert seien hier vor allem freiberuflich tätige Ärzte mit unabhängigen Praxen.

Das Problem des Ärztemangels sei bereits an den Universitäten gegenwärtig: „Es liegt nicht am fehlenden Interesse der jungen Menschen am Medizinstudium. Es stehen einfach nicht genügend Studienplätze in NRW zur Verfügung. Das muss sich ändern“, kritisiert Laumann.

Mit dieser Entwicklung liege Nordrhein-Westfalen in einem bundesweit negativen Trend. Die Zahl der neuen Studienplätze für Erstsemester habe bundesweit abgenommen. Konnten im Jahre 2002 noch rund 13.000 Studentinnen und Studenten mit dem Medizinstudium beginnen, waren es im Wintersemester 2012/2013 nur noch 8.989. Auf die 2012/13 zu vergebenden Studienplätze gab es 42.726 Bewerbungen. Das bedeutet: Es gab im Schnitt 4,8 Bewerber auf jeden Studienplatz. Derzeit studieren in NRW rund 17.300 junge Menschen an acht medizinischen Fakultäten; zum Wintersemester 2012/2013 haben 1.879 junge Menschen in NRW mit dem Medizinstudium begonnen (davon 1.206 Studentinnen). NRW hat eindeutig zu wenig Studierendenplätze.

Die rot-grüne Landesregierung sei aufgefordert, in Zielvereinbarungen mit den Universitäten auf eine Reform des Studiengangs Humanmedizin hinzuwirken. Das Ziel müsse sein, den Schwerpunkt Allgemeinmedizin stärker zu gewichten. Diesem Ziel diene auch die Einrichtung weiterer ordentlicher Professuren für Allgemeinmedizin mit entsprechenden Lehrstühlen an den medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen. „Wer mehr Hausärzte will, der muss mehr Studienplätze schaffen“, so Laumann.

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