Ministerin Schulze Föcking: „Wir wollen, dass die Gewässer unseres Landes lebendige Gewässer sind.“
Umweltministerin Christina Schulze Föcking hat anlässlich des internationalen Weltwassertages dazu aufgerufen, Bäche und Flüsse nachhaltig zu nutzen und wo möglich zu renaturieren. „Wasser ist Leben. Die Gewässer in Nordrhein-Westfalen liefern sauberes Trinkwasser, sind ein zentraler Wirtschaftsfaktor, verbinden Städte und Menschen und bieten Erholung und Naturerleben. Wir wollen, dass die Gewässer unseres Landes lebendige Gewässer sind“, sagt Schulze Föcking anlässlich des heutigen Weltwassertages und verweist auf die Broschüre „Lebendige Gewässer in Nordrhein-Westfalen“. Die Broschüre informiert über die Gewässer und die nachhaltige Wasserpolitik in Nordrhein-Westfalen.
Mehr als 50.000 Kilometer Bäche und Flüsse durchziehen das Land. 2.500 große und kleine Seen prägen das Landschaftsbild. Gleichzeitig sind diese Gewässer Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Auf einen Quadratmeter Gewässersohle kommen rund 20.000 Lebewesen. Auch die mit den Gewässern eng verflochtenen Flussauen haben eine große Bedeutung für den Erhalt der Biodiversität und für den Hochwasserschutz.
Die Landesregierung investiert jährlich 80 Millionen Euro, um Gewässer wieder naturnah zu gestalten und natürliche Überschwemmungsflächen herzustellen. So wird zum Beispiel die Lippe, der längste Fluss Nordrhein- Westfalens, wieder natürlicher gestaltet. Die engen Ufer der Lippe werden so weit wie möglich entfesselt, der Fluss wird wieder mit seiner Aue verbunden und an den Wehren werden Fischtreppen gebaut.
Sanierung aller Hochwasserschutzanlagen bis 2025
Ziel der Maßnahmen ist es unter anderem, dass die Gewässer wieder natürlich fließen und auch über die Ufer treten können. Das ist der wirksamste Schutz vor Hochwasser und dessen Folgen. Aufgrund der dichten Besiedelung und der hohen Industrialisierung des Landes hat der Hochwasserschutz in Nordrhein-Westfalen eine große Bedeutung. Am Rhein beispielsweise wurden in Nordrhein-Westfalen nach den Hochwasserereignissen Mitte der 1990er-Jahre bis heute insgesamt 225 Kilometer Hochwasserschutzanlagen saniert beziehungsweise befinden sich im Bau.
Ziel der Landesregierung ist es, bis Ende 2025 alle Hochwasserschutzanlagen am Rhein zwischen Monheim und Emmerich auf den heute gültigen technischen Stand zu bringen. Dazu hat das Umweltministerium zusammen mit der Bezirksregierung Düsseldorf, den Deichverbänden und den Kommunen einen „Fahrplan Deichsanierung“ vereinbart. Hinzu kommen Deichrückverlegungen und das Ausweisen von Überschwemmungsgebieten sowie die planerische Unterstützung bei der Erstellung von Hochwasseraktionsplänen für hochwassergefährliche Flüsse.
Weltwassertag
Der Weltwassertag wird seit 1993 jährlich am 22. März begangen. Er steht in jedem Jahr unter einem anderen Thema. In 2018 lautet das Thema „Natur für Wasser“. Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, er wurde von der UN-Generalversammlung am 22. Dezember 1992 in einer Resolution ausgerufen.
Wasserrahmenrichtlinie
Die Entwicklung der Gewässer hin zu einem guten ökologischen und chemischen Zustand ist auch Vorgabe der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union. Die notwendigen Maßnahmen sind im Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm 2016-2021 dargelegt.