Spannende DiskussionDruck und Bürokratismus nehmen zu

Die Sprechstunde der CDU-Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking im Keller der Grollenburg in Leer war gut besucht. Sie wurde besonders von Landwirten genutzt, die der Besucherin ihre Sorgen vortrugen. Foto: fn
Horstmar-Leer – Die Bürgersprechstunde der CDU-Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking im Grollenburgkeller nutzten zahlreiche Landwirte, um der Besucherin ihre Sorgen vorzutragen. Dabei ging es aber auch um die Schul- und Kindergartenlandschaft im Dorf.
Starkes Interesse fand die Bürgersprechstunde mit der Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking im Grollenburgkeller. Breit gespannt war der Bogen der Themen, über die informiert und diskutiert wurde. Er reichte von den Sorgen in der Landwirtschaft, den Einschränkungen durch das neue Jagdgesetz bis hin zu den Problemen im Kindergarten- und Schulbereich. „Man spürt, sie weiß wovon sie redet“, meinte ein Teilnehmer nach der zweistündigen Diskussionsrunde zur Kompetenz der Christdemokratin.
„Der Druck auf die Landwirtschaft wird durch die Landesregierung immer größer“, lautete eine der Klagen aus der Runde. „So entsteht der Eindruck, dass der Landwirt keine gute Arbeit leistet“ hieß es, dass Hetze und Unsachlichkeit die Folge seien. Insbesondere betroffen davon seien kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe.
„Der Bürokratismus nimmt unvorstellbare Formen an“, kritisierten die Landwirte. Christina Schulze Föcking, die selbst Landwirtschaft gelernt hat, bestätigte diesen Eindruck. Sie verwies in diesem Zusammenhang auf das geplante Naturschutzgesetz, dessen Eckpunkte jetzt bekanntgegeben wurden. Mehr Vorschriften, mehr Bürokratie, zusätzliche Gängelung sowie ein massiver Entzug land- und forstwirtschaftlicher Flächen sei der Geist, der sich wie ein „rot-grüner Lindwurm der Bevormundung“ durch das neue Naturschutzgesetz ziehe. Die Bemühungen der Landwirtschaft zur Erhaltung der Natur würden nicht honoriert, bedauerte die Politikerin. Auch die Jägerschaft bekäme bei der Verabschiedung des neuen Jagdgesetzes zu spüren, wie ideologisch von Seiten der Landesregierung diskutiert werde und wie wenig die Leistungen für die Natur und Gesellschaft anerkannt würden.
Christina Schulze Föcking forderte ein Umdenken, das bereits in der Schule beginnen müsse. „Die Kinder müssen lernen, dass die Nahrung nicht aus der Truhe kommt. Wir müssen in die Bildung investieren und nicht regeln, wie der dritte Apfel in der Schule verteilt werden muss“, betonte die Besucherin.
Auch die Sorge um die Schließung der Grundschule in Leer wurde thematisiert. Die Landtagsabgeordnete und Ludger Hummert bekräftigten, dass diese so lange wie möglich erhalten werden muss. „Unsere Kinder profitieren sehr von der familiären Atmosphäre, dem hoch qualifizierten Lehrpersonal und der ausgezeichneten Betreuungssituation. Die Grundschule stellt zudem ein wichtiges soziales Bindeglied dar für lebendige Dorfkultur, Vereinsleben, Kindergarten und das Miteinander im Ort.“
Auch die Situation in den Kindergärten wurde angesprochen. Die Christdemokratin verlangte unter anderem mehr Verlässlichkeit für das Personal in den Kindertageseinrichtungen durch langfristige Arbeitsverträge. „Die Grenze der Belastbarkeit in vielen Kitas ist längst überschritten. Die Arbeitsbedingungen müssen dringend verbessert werden, damit unsere Kinder die bestmögliche Betreuung erhalten. Die Landesregierung muss endlich handeln und die Kitas entlasten.“
Ein Diskussionsteilnehmer prangerte die drastische Erhöhung der Sondernutzungsgebühren an Landesstraßen an. Darüber müsse und werde im Landtag diskutiert, versprach die Abgeordnete.