RHEINE. „Politik im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf“ lautete das Thema der Diskussionsrunde der CDU Rheine mit der Landtagsabgeordneten Christina Schulze Föcking. Mitten im Kommunalwahlkampf, der den beteiligten Rats- und Kreistagskandidaten mehr Zeit abverlangt, als zu anderen Zeiten, bekam das Thema gleich eine viel höhere Brisanz.
Ohnehin war die Woche für Europa an jedem Abend mit Veranstaltungen besetzt. „Da braucht man einen guten Rückhalt in der Familie, um so etwas meistern zu können“, bestätigte Christina Schulze Föcking die Terminflut in Wahlkampfzeiten. Aber auch der Beginn von Ausschusssitzungen um 17 Uhr oder gar 16 Uhr wurde kritisiert. „Wie sollen das berufstätige Eltern schaffen, wenn die Sitzung um 17 Uhr beginnt?“, fragte Claudia Reinke, als Mutter dreier Kinder. Immerhin müsste ihr Mann rechtzeitig zu Hause sein, um dann auf die Kinder aufpassen zu können. „Der Wechsel zwischen den Elternteilen wäre schon erheblich leichter, wenn die Sitzung nur eine Stunde später um 18 Uhr beginnen könnte.“ Auch für die berufstätigen Ratskandidaten wäre dies eine Verbesserung war sich die Runde einig. Christina Schulze Föcking machte deutlich, dass ein neuer Rat die Zeiten der Sitzungen selbst bestimmen und daher auch den Beginn der Ausschusssitzungen nach hinten verschieben könnte. „Achten Sie aber auch darauf, dass Sie die Vorlagen rechtzeitig erhalten“, wies die Landtagsabgeordnete auf ein weiteres häufiges Problem hin. „Sie brauchen Zeit, um die Vorlagen vernünftig zu lesen und darüber entscheiden zu können. Kommt die Vorlage zu spät, lehnen Sie eine Entscheidung ab und setzen Sie den Tagesordnungspunkt ab. Eine Verwaltung kann und muss sich darauf einstellen, Vorlagen mit ausreichendem Vorlauf vorzulegen.“
Einig war man sich aber insbesondere darin, dass letztlich sowohl Arbeitgeber und Familie die politische Tätigkeit unterstützen müssten, um einem den Rücken freizuhalten. „Wichtig ist aber vor allem, dass Sie lernen, Termine auch mal nicht wahrzunehmen“, schloss Christina Schulze Föcking die angeregte Diskussionsrunde ab. Denn nur wenn man sich auch Freiräume schafft, kann man Familie und Beruf mit Politik zusammenbringen. „Wenn einem das gelingt, bleibt am Ende vor allem die Freude, den eigenen Ort mitgestalten zu können und dann macht Politik richtig Spaß“, stellte Christina Schulze Föcking abschließend fest.